NAMIBIA & SÜDAFRIKA
Reiseverlauf Teil 2
Namibia
11.10. - 30.10.2022

Anreise & Mowani Camp
Wir landetet pünktlich kurz nach Mittag in Windhoek. Die Einreise ging reibungslos, dauerte jedoch eine Stunde. Draussen wartete Bushlore schon und wir wurden in ihr Office in Windhoek chauffiert. Unser Auto war parat und wir bewältigten die ganzen Übergabeformalitäten. Dann gingen wir direkt in die nächste Mall und machten unseren Grosseinkauf. Routiniert spulten wir die Korridore ab und beluden unseren Einkaufswagen mit allem, was wir die nächsten zehn Tage benötigten. Leider fanden wir nicht alles in der ersten Mall sondern mussten noch einen zweiten Laden aufsuchen. Dann ging es auf die Autobahn und wir fuhren aus Windhoek hinaus. Die erste Nacht verbrachten wir auf der Düsternbrook Gästefarm. Die kannten wir vom letzten Jahr schon. Nun galt es, all die Einkäufe schlau einzuräumen. Parallel dazu kochten wir Spaghetti mit Tomatensauce. Wir hatten keine Energie mehr, um ein komplexes Menü zu machen. Die Nacht war erstaunlich kühl. Bei Sonnenaufgang frühstückten wir und fuhren los. In Okahanja versuchten wir noch, die letzten Kleinigkeiten zu bekommen, die wir verpasst hatten einzukaufen. Wir hatten noch ordentlich Strecke vor uns. Bald verliessen wir die Tarroad, senkten den Reifendruck und fuhren auf Gravel weiter. So um drei Uhr am Nachmittag erreichten wir die Strasse, die nach Mowani und Twyfelfontein führte. Anfänglich war die wüstes Wellblech. Dann plötzlich kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Gravelroad hörte auf und die letzten Kilometer fuhren wir auf einer niegelnagelneuen Teerstrasse. Namibia unternimmt einiges, damit die Hauptreiseziele mit ganz gewöhnlichen Fahrzeugen einfach zu erreichen sind. Das fanden wir eher schade. Wir kamen nach dem langen Fahrtag nach vier Uhr im Mowani Camp an. Hier war für uns eine Campsite reserviert. Die Campsite hat seit 2017 auch einige Veränderungen erfahren und ist nicht mehr so rudimentär. Wir machten ein schönes Grillfeuer und ein schönes Abendessen. Parallel dazu wurden die ersten Vögelchen abgelichtet. Wir frühstückten am nächsten Morgen auf unserer Campsite und fuhren ohne lange Verzögerung glich los.
Mowani Campsite
Palmwag Concession & Hoanib Valley
Wir frühstückten am nächsten Morgen auf unserer Campsite und fuhren ohne lange Verzögerung glich los. Wir machten einen Abstecher ins Aba Huab Tal um zu schauen, ob wir auf Wüstenelefanten treffen würden. Wir hatten keinen Erfolg. Also fuhren wir weiter bis nach Palmwag. Hier mussten wir durch den Veterinärzaun, was in Süd-Nord-Richtung kein Problem ist. Wir konnten erfolgreich tanken und waren somit gut vorbereitet, um in die Palmwag Concession zu gehen. Wir checkten ein und rumpelten los. In der Palmwag Concession sind die Chancen relativ gross, um seltene Tiere wie das Black Rhino oder Mountain Zebra zu finden. Doch wir hatten überhaupt kein Glück und wir sahen ausser ein paar Springboks und Giraffen keine Tiere. Dafür war das fahren in der absoluten Einsamkeit sehr schön. Gegen Abend kamen wir an einer schönen Stelle mit einem einsamen Baum vorbei. Unter dem Baum hatte es eine Feuerstelle, also parkten wir unser Auto hin und bauten das Dachzelt auf. Wir hatten einen schönen Abend mit Grillfeuerabendessen und einer Flasche Wein. Wegen den Wolken sahen wir leider keinen Sternenhimmel. Am nächsten Morgen ruckelten wir auf der Piste weiter, bis wir gegen Mittag bei Mudorib ins Hoanib Valley kamen. Vor fünf Jahren standen wir hier, als wir über mehrere Kilometer durch das Wasser des Flusses gedüst sind. Jetzt war alles absolut trocken. Wir nahmen die Richtung flussaufwärts. Wir waren gespannt, ob wir auf Wüstenelefanten treffen würden. Und tatsächlich trafen wir auf etwa halber Strecke auf einen Bullen und eine kleine Herde von vier Elefanten. Das war sehr schön, waren es doch die ersten Wüstenelefanten für uns. Dann tuckerten wir weiter bis zum Elephant Song Camp. Wir fragten nach, ob wir hier nächtigen durften und bekamen einen schönen Stellplatz mit Aussicht auf das Flusstal. Wir nahmen es dann ruhig. Die letzten Tage waren anstrengend und wir merkten, dass wir uns in den letzten beiden Nächten wohl erkältet hatten. Am nächsten Morgen fuhren wir nach dem Frühstück das Huanib Valley wieder hinunter. Wir hatten eine schöne Sichtung eines Wüstenelefanten, der sich lang streckte, um an die Blätter eines Baumes zu gelangen. Ansonsten sahen wir Oryx, Springbok und Giraffen. Wir fuhren an Mudorib vorbei, bis es nicht mehr weiter ging. Wir mussten aufpassen, dass wir nicht in den Skeleton National Park eindrangen, denn das war verboten.
Palmwag Concession
Die Palmwag Concession ist ein riesiges Schutzgebiet im Nordwesten Namibias. Dieser Teil Namibias stellt in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes dar. Besucher finden sich inmitten einer unendlichen, surreal anmutenden Basaltlandschaft wieder, Man kann als Selbstfahrer durch die zerklüfteten, mit seltenen Aloen und giftigen Euphorbien bestandenen Basaltfelder des sogenannten Etendeka Plateaus fahren und diese einzigartige und urtümliche Landschaft erleben.
Die Palmwag Concession ist ein enorm wichtiges Refugium für seltene, teils vom Aussterben gedrohte Tierarten. Nach Schätzungen kommen hier mehr als 70% der noch frei lebenden Spitzmauslnashörner vor. Weiterhin ziehen die faszinierenden Wüstenelefanten, Bergzebras und Giraffen durch das Gebiet.
Hoanib Valley
Der Hoanib ist einer der Trockenflüsse Namibias. Während lediglich weniger Tage im Jahr fliesst Wasser an der Oberfläche. Das Flusstal bildet die Grenze zwischen dem Damaraland, zu dem auch die Palmwag Concession gehört, und dem Kaokoveld. Daneben gilt das Flusstal als eines der Besten Wildgebiete und als wichtiges Refugium für die Wüstenelefanten. Das lebensspendende Wasser finden die Tiere im Flusstal unterhalb der Oberfläche.
Der letzte Abschnitt des Flusstals wird für Selbstfahrer von der Palmwag Concession verwaltet. Dabei werden die Fahrspuren im Flusstal als Fahrweg genutzt. Ein markanter Punkt des Flussabschnittes ist Die Poort, eine Engstelle, die nur wenige Meter breit ist. Im 2017 hatten wir hier Wasser und wir mussten schauen, dass wir so schnell wie möglich aus dem Flusstal herauskamen. Im 2022 war es knochentrocken und die Durchfahrt problemlos.
Hoarusib Valley & Purros
Wir fanden eine Stelle, wo wir das Flussbett des Hoanib verlassen konnten, und fuhren quer über die Einöde Richtung Hoarusib Valley. Plötzlich sahen wir in der Ferne drei Menschen Sitzen. Wir fragten uns, was das nun sollte. Es gab hier weit und breit nichts. Als wir näher kamen, erkannten wir, dass wir unsere ersten Lone Stonemen vor uns hatten. Ein unbekannter Künstler stellte seit ein paar Jahren aus Steine gefertigte Menschenskulpturen in die Landschaft. Es werden immer mehr. Jetzt hatten wir drei solche Figuren vor uns. Das war super toll. Bald darauf waren wir im Hoarusib Valley. In diesem Teil des Trockenflusses hatte es letzte Wassertümpel, durch die wir fahren mussten. Kathrin hatte ein wenig schiss, dass wir steckenbleiben könnten. Doch es war absolut kein Problem und wir kamen überall problemlos durch. Bei Purros weitete sich das Tal. Vor fünf Jahren kamen wir genau bis hier, bevor uns das Wasser definitiv den Weg versperrte. Nun war alles trocken. Wir fuhren zur Omenje Campsite und ergatterten den schönsten der fünf Stellplätze. Der gefiel uns sehr und wir entschieden spontan, zwei Nächte zu bleiben. Wir genossen ein wenig das Campingdasein auf dem schönen Platz. Am folgenden Tag machten wir von Purros aus eine Rundtour. Wir verliessen den Ort Richtung Norden. Wir folgten der D3707 bis zum Khumib Valley. Hier trafen wir auf den nächsten Lone Stonemen. Wir bogen ins Khumib Flussbett ab und drehten eine Runde durch die spektakuläre Landschaft. Der Weg ist in Tracks4Afrika eingezeichnet und führt am Stein Eisbär vorbei. Unweit davon fanden wir den nächsten Lone Stonemen. Die Landschaft gefiel uns sehr. Hier war es so trocken, dass wir keine Spuren von Tieren fanden. Auf unserer Route trafen wir noch zwei weitere Male auf Lone Stonemen. Dann ging es über einen Pass wieder in Richtung Hoarusib Valley. Wir wurden von einer kleinen Gruppe von Schweizern überholt, die deutlich schneller unterwegs waren, als wir. Wir trafen später an einem Aussichtspunkt auf die drei Fahrzeuge und plauderten ein wenig. Dann fuhren zurück nach Purros auf unsere schöne Campsite. Es schien fast, dass Purros fest in schweizer Hand sei, denn da kam noch ein weiteres Fahrzeug mit Schweizern. Die hätten gerne unseren Platz gehabt. Wir gaben ihn nicht her. Wir genossen nochmals das Camperleben.
Hoarusib Valley
Der Hoarusib zählt wie der Hoanib zu einem der Trockenflusstäler im Norden Namibias. Er führt durch ein sehr abgelegenes Gebiet. Nur in Purros gibt es eine Ansiedlung. Hier kreuzt die einzige Verbindungsstrasse, die D3707 den Flusslauf. 2017 mussten wir hier umdrehen, weil der Fluss genau zu dieser Zeit hohes Wasser führte. 2022 hatte es im unteren Teil des Flussabschnittes noch Restwasser.
Purros
Roundtrip Purros - Khumib Valley - Hoarusib Valley - Purros
Lone Stone Men
Hoanib Valley zum Zweiten
Wir entschieden, nochmals eine Nacht im Elephant Song Camp zu verbringen. Wir wählten eine andere Strecke durch die Berge, um von Purros ins Hoanib Tal zu gelangen. Wir kamen wieder bei Mudorib ins Tal. Schon von weitem sahen wir, dass Wüstenelefanten da waren. Wir begleiteten die Elefanten eine Strecke lang, bis diese eine Rast einlegten. Wir kamen wieder recht früh beim Elephant Song Camp ein und bekamen den gleichen Platz. Mit uns auf der Campsite waren zwei junge Schweizer aus Neuchâtel. Ihr Deutsch war glücklicherweise besser als unser Französisch. Wir assen dann auch zusammen, wobei wir das Fleisch beisteuerten, denn wir mussten alles aufbrauchen wegen der Veterinärkontrolle, durch die wir am nächsten Tag mussten. Wir hatten einen gemütlichen Abend und wissen seither, was ein Krakenschnaps ist. Wir verliessen das Kaokoveld am nächsten Morgen. Wir fuhren über Sesfontain zurück nach Palmwag und dort durch die Veterinärkontrolle. Wir hatten nichts mehr, was man uns hätte wegnehmen können. Dann ging es weiter über den Grootberg Pass nach Kamanjab. Wir mussten unbedingt unsere Vorräte auffüllen, bevor wir in den Etosha National Park gingen. In Kamanjab war das hoffnungslos. Also stiegen wir ins Auto und düsten über die gute Teerstrasse nach Outjo. Hier hatte es gute Einkaufsmöglichkeiten, doch das Angebot war an diesem Tag etwas eingeschränkt. Es blieb uns nichts anderes übrig, als soviel wie möglich einzukaufen und dann zu schauen, was sonst im Park organisierbar wäre. Wir hatten noch genügend Energie, um bis möglichst nahe an das Anderson Gate des Etosha zu fahren. Auf der Toshari Lodge fanden wir einen guten Stellplatz für die Nacht.
Hoanib Valley
Desert Elephant
Die Wüstenelefanten sind keine eigenständige Elefantenart, sondern afrikanische Buschelefanten, die in der Namib-Wüste leben und sich an die harrschen und extremen Bedingungen angepasst haben. Ihre Sinnensorgane sind so geschärft, dass sie Wasser aus grossen Distanzen und unter der Erde riechen und aufspüren können. Durch graben von Löchern gelangen sie an das überlebenswichtige Wasser. Sie wandern von einer Wasserstelle zur nächsten auf traditionellen Wegen, die von der saisonalen Nahrungs- und Wasserverfügbarkeit abhängen. Das führt dazu, dass die Elefanten grosse Distanzen am Tag zurücklegen müssen. Forscher nehmen an, dass dieser Umstand auslöser ist, dass die Elefanten kleiner sind, als ihre Artgenossen in den Savannen. Zudem haben die Elefanten tendenziell längere Beine und grössere Fussflächen, was das Gehen im weichen Sand vereinfacht. Heute leben noch etwa Hundert Wüstenelefanten in Namibia, davon etwa zwanzig im Hoanib Valley. Die geringe Zahl zeigt, dass die Wüstenelefanten stark vom Aussterben bedroht sind und auf Schutz angewiesen sind.
Elephant Song Campsite
Grootberg Pass
Etosha National Park
Olifantsrus
Kathrin hatte Geburtstag und wurde zum x-ten Mal 32. Das nahmen wir zum Anlass, uns einen Brunch in der Lodge zu gönnen. Das war ein guter Start in den Tag. Anschliessend packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren zum Anderson Gate, wo wir in den Etosha National Park eincheckten. In Okaukejo mussten wir die Formalitäten regeln und die Gebühren bezahlen. Dann konnten wir den Weg nach Olifantsrus angehen. Die Strecke war ausserordentlich mühsam und ermüdend zu fahren, weil der Weg übelstes Wellblech war. Es schüttelte uns fast die Zähne aus dem Gebiss. Wir waren froh, als wir in Olifantsrus ankamen. Die Tageszeit war natürlich nicht die Beste, um auf dieser Fahrt viele Tiersichtungen zu haben. Auf unserem Abend-Gamedrive von Olifantrus hatten wir zwar keine Katzensichtungen, doch wir sahen einige andere Tiere und erlebten, wie vier Falken Tauben am Jagen waren. Die Tauben hatten keine Chance, wenn sie einmal im Visier der Falken waren. Das Camp Olifantrus hatte den schönsten Campingplatz aller Camps im Etosha. Wir hatten ein schönes Grillfeuer und ein leckeres Abendessen.
Wir hatten nur eine Nacht in Olifantsrus. Bei Sonnenaufgang waren wir ready und machten uns auf den Gamedrive. Die ersten Wasserlöcher waren nicht sehr ergiebig, also gingen wir auf die nächste Picnicsite. Wir waren gerade bereit, um Kaffee aufzusetzen, da hörten wir Löwengebrüll.Schnell packten wir alles zusammen und fuhren zum Wasserloch in der Nähe. Check, da lag ein Löwenmännchen im Schatten eines Termitenhügels. Das war Cool. Wir blieben nicht all zu lange, denn der Löwe war recht weit weg und hatte sich ungünstig hingelegt.
Olifantsrus
Etosha National Park
Okaukejo
Nach der Löwensichtung verliessen wir die Gegend von Olifantsrus. Bei der nächsten Picnicsite begann das Unheil. Die Gasflasche war leer und auch mit der Reserveflasche war nichts anzufangen. Irgendetwas war da schief gelaufen, denn bei der Übergabe hatten beide funktioniert. Es blieb uns nichts anderes übrig, als den Park zu verlassen und bis nach Outjo zu fahren, um zu Gas zu kommen. Ansonsten hätten wir keine Möglichkeit, um Kaffee zu machen und wir wären ganz auf Holz angewiesen, um etwas zu kochen. Bis nach Oujo waren es deutlich über hundert Kilometer. Die Laune war nur mittelprächtig. Wir konnten die Gasflaschen auffüllen. Der Vorteil war jetzt, dass wir nochmals in den Pick n' Pay gehen konnten. Dort war jetzt das Angebot wesentlich besser, als am Vortag und wir konnten unser geliebtes Filet in Vakuumverpackung einkaufen. Dann ging es zurück in den Etosha und zum Okaukejo Camp. Der Campingplatz, den wir zugewiesen erhielten, war richtig schlecht. Es nützte aber nicht viel, denn praktisch alle Plätze sind schlecht und die Abolutions eine Katastrophe. Zumindest entschädigte das Wasserloch für die schlechte Campingmöglichkeit. Auf dem Abend-Gamedrive hatten wir Glück. Wir sahen grosse Elefanten, zwei Black Rhinos und vier Löwen. Das war nicht schlecht.
Wir hatten insgesamt drei Nächte in Okaukejo. An allen Tagen sahen wir mindestens einmal Löwen. Damit hatten wir wesentlich mehr Glück als viele andere Besucher, denn viele suchten vergeblich nach Katzen. Beinahe schafften wir sogar eine gute Sichtung einer Brown Hyena. Doch diese Tiere sind so scheu, dass die Fluchtdistanz riesig ist. Unschlagbar war das Wasserloch in Okaukejo. Da sind gute Tiersichtungen garantiert und eigentlich hätten wir auch den ganzen Tag an diesem Wasserloch bleiben können. Leider mussten wir den Park noch ein zweites Mal verlassen. Wir mussten Tanken, doch die Zapfsäule ging nicht. Für die Leute dort war das kein Problem. Wir müssten ja nur aus dem Park raus bis zur nächsten Tankstelle. Wo war das Problem. Für die Leute dort war es nicht nachvollziehbar, dass die Zeit im Park wertvoll sein konnte und es deutlich weniger lustig war, achzig Kilometer zu fahren, beim Verlassen des Parks alle Formalitäten und Kontrollen über sich ergehen lassen zu müssen und beim Retourfahren auch wieder x Formulare ausfüllen zu müssen. Zum Glück hatten wir einen doppelten Tank und hatten so die Gewissheit, dass wir nicht nochmals wegen Diesel so einen Aufwand hatten.
Spitzmaulnashorn
Black Rhino
Ein besonders guter Ort, um Spitzmaulnashörner zu sehen, ist Okaukejo. Das Spitzmaulnashorn ist das etwas kleinere der beiden afrikanischen Nashornarten. Es gilt als temperamentvoller und aggressiver als das Breitmaulnashorn. Das Spitzmaulnashorn hat wie der Name schon verrät einen spitzen, fingerförmigen Greiffortsatz an der Oberlippe, um Blätter und Zweige abpflücken zu können.
Spitzmaulnashörner können hervorragend riechen und hören. Sie sind in der Lage, bei günstigen Bedingungen Gefahren oder Artgenossen über Hunderte von Metern zu wittern. Die Ohren können unabhängig voneinander in sämtliche Richtungen gedreht werden. Ihr Sehvermögen hingegen ist nur schwach entwickelt. Trotz ihrer plumpen Erscheinung können sich Nashörner erstaunlich schnell fortbewegen.
Anfang des 20. Jahrhunderts streiften noch rund 850.000 Spitzmaulnashörner durch das subsaharische Afrika. Aber Bejagung und Wilderei ließen die Bestände in der Kolonialzeit stark einbrechen. Der Tiefpunkt wurde 1993 erreicht, als es nur noch rund 2.500 Spitzmaulnashörner gab. Seitdem erholen sich die Bestände langsam, aber stetig.
Okondeka Loop
Nebrownii, Gemsbokvlakte, Olifantsbad & Aus
Etosha National Park
Namutoni
Nach den drei Nächten in Okaukejo wechselten wir das Camp. In Namutoni, wo wir ebenfalls für drei Nächte gebucht hatten, bekamen wir einen schönen Stellplatz mit viel Platz und Schatten. Auf dem Weg von Okaukejo nach Namutoni hatten wir Glück mit zwei Sichtungen von Geparden. Auch sonst wurden wir weiter vom Glück verfolgt. So auch beim Tsumcor Wasserloch. Völlig unverhofft spazierte da eine Löwin an uns vorbei und ging trinken. Die Löwin war alleine unterwegs und wir vermuteten, dass sie kurz vor der Geburt von Jungen war. In diesem Fall ziehen sich die Löwinen zurück und sondern sich von ihrer Pride für eine Tage ab.
Schon in Okaukejo hatten wir die Bekanntschaft mit einem älteren südafrikanischen Paar gemacht, die aus der Gegend von Durban bis in den Etosha gereist waren. In Namutoni trafen wir sie wieder und wir verbrachten einen schönen Grillabend zusammen. Weniger vom Glück verfolgt war ein Schweizer Paar aus Kirchberg, die mit einem Britzcamper unterwegs waren. Dieser machte an allen Stellen nur Probleme und die zwei waren absolut frustriert. Ein weiteres Happening war eine riesige Gruppe von Franzosen, die mit komplett untauglichen Wohnmobilen von Maui durch den Park kurvten. Wir zählten insgesamt fünfzehn Wohnmobile. Doch sie dezimierten sich sukzessive selber. Schon in den ersten Stunden krachten zwei so zusammen, dass die Wohnmobile praktisch Schrott waren. Uns hätte wunder genommen, wie viele dieser Kisten das Ziel erreicht haben.
In Okaukejo hatten wir viele gute Löwensichtungen. Auch in Namutoni sahen wir Löwen, doch weil wir schon viel gesehen hatten, mussten wir uns nicht in jedes Getümmel begeben. Wir konnten uns auf andere sehr schöne Tierbegegnungen konzentrieren.
Kalkheuwel, Chudop & Dik Dik Drive
Tsumcor, Andoni & Okevi
Breitmaulnashorn
White Rhino
Das Breitmaulnashorn ist grösser und schwerer als das Spitzmaulnashorn. Es gilt als das geselligere und ruhigere der beiden afrikanischen Nashornarten . Das Breitmaulnashorn hat wie der Name schon verrät ein breites Maul und frisst fast ausschliesslich nur Gras. Sein grosser Kopf schwebt praktisch ständig nur wenige Zentimeter über dem Boden.
Im Englischen heissen die Breitmaulnashörner White Rhinos. Tatsächlich unterscheidet sich die Hautfarbe beider afrikanischer Nashörner nicht. Es wird angenommen, dass der Name „White Rhino“ auf ein Missverständnis zurückzuführen ist. Das Afrikaans-Wort „wyd“ bedeutet übersetzt „breit“, klingt aber dem englischen „white“ sehr ähnlich. Vermutlich wurden die beiden Nashornarten von englischen Siedlern so White Rhinos und Black Rhinos genannt.
Auf dem Okerfontein Loop zwischen Namutoni und Halali erblickten wir ein Breitmaulnashorn, das tatsächlich weiss strahlte. Der Boden in dieser Gegend ist absolut weiss und das Nashorn hatte sich wohl im naheliegenden Schlammloch gewälzt.
Ghost Elephant
Das Wasserloch Okerfontein zwischen Namutoni und Halali ist beliebt bei Elefantenbullen. Diese tauchen vorallem im Nachmittag auf und begeben sich zum Wasserloch. Diese Elefanten zählen zu den grössten Elefanten in ganz Afrika. Sie wirken weniger Eindrucksvoll als die Tusker im Kruger National Park, weil ihre Stosszähne abbrechen. Dass die Stosszähne abbrechen liegt an der Nahrung, die die Elefanten im Etosha vorfinden.
Um Okerfontein ist der Schlamm und der Sand strahlend weiss. Wenn sich die Elefantenbullen mit Sclamm und Sand zum Schutz vor Insekten einsprayen, wird ihre Haut ganz hell und weiss. Diese weissen Elefanten werden Ghost Elephants genannt.
Etosha National Park
Halali
Auf der Fahrt von Namutoni nach Halali hatten wir für einmal wenig Glück. Wir verpassten jeweils knapp ein Löwenrudel und eine jagende Gepardin. In Halali hatten wir für zwei Nächte gebucht. Der Campingplatz bot nicht viel. Es ist quasi ein steiniger Platz ohne Schatten. Und das bei fast vierzig Grad. Es war kaum auszuhalten.
Wie auf jeder Reise, hatten wir eine Bialetti Maschine aus der Schweiz dabei. Doch dieses Teil, das wir mitgenommen hatte, wollte und wollte einfach nicht richtig funktionieren. Der morgendliche Kaffee aus unserer Bialetti ist für uns ein wichtiges Ritual auf jeder Safari. Wir wollten unserem Problem Abhilfe leisten und in Windhoek versuchen, eine Bialetti, auch wenn es nicht original sein sollte, zu kaufen. Das war der Grund, warum wir den Etosha National Park einen Tag früher verliessen, als geplant.
Charitsaub & Salvadora
Etosha Pan
Die Etosha Pan ist die grösste Salzpfanne in ganz Afrika und das markanteste Naturmerkmal des Etosha Nation Park. In der Sprache des Ovambo Stammes heißt Etosha „Großer weißer Ort“, ein Name den die ersten europäischen Entdecker Sir Francis Galton und Charles Andersson diesem Ort gegeben haben als sie 1851 zusammen mit den Ovambo Händlern durch diese Gegend gereist sind. In der Gegend um Halali führt die Strasse teilweise unmittelbar an der Salzpfanne entlang. An zwei Stellen ist ein Zugang gebaut, so dass Besucher auf die Salzpfanne hinausfahren können.
Daan Viljoen Game Reserve
Spreetshoogte Pass
Wir verliessen Halali und den Etosha National Park einen Tag früher, als ursprünglich geplant. Wir hatten acht unvergessliche Tage im Park mit fantastischen Tiersichtungen. Wir verliessen den Park beim Anderson Gate. Wir nahmen die Hauptstrasse über Outjo und Ojiwarongo. Dort gab es sehr gute Einkaufsmöglichkeiten, die wir nutzten und unsere Vorräte auffüllten. In Okahanja gingen wir in ein Kaffee. Wir sahen, dass sie im Lokal eine echte Kolbenmaschine hatten. Kathrin fragte beim Personal, ob sie eine Ahnung hatte, wo wir in Windhoek eine Bialetti finden könnten. Die Besitzerin gab uns den Tip, es bei Bushwhackers zu versuchen. Wir lokalisierten den Laden auf Tracks4Africa und so fanden wir den Laden problemlos. Der Laden war mit Waren jeglicher Art komplett überfüllt. Doch zu unserem Glück fanden wir, was wir suchten. Es war nicht eine Bialetti, sondern ein anderes Produkt, erschien aber vertrauenswürdig. Eine Kaffeemaschine zu finden, ging also viel einfacher, als wir es uns ausgemalt hatten. Wir überlegten, wo wir jetzt hinfahren und übernachten könnten. Wir entschieden uns, es im Daan Viljoen Game Reserve zu versuchen. Das ist ein kleiner Park unweit von Windhoek in einer schönen hügeligen Landschaft gelegen. Wir checkten ein und bekamen auf dem Camping einen Platz. Der war sehr gut ausgestattet und ist ein echter Tipp für Reisende, die ihre erste oder letzte Nacht in Namibia verbringen. Wir machten die 4x4 Strecke, die einige schöne Aussichten bot. Zur Feier des Tages gingen wir ins Restaurant essen. Es gab einen Hamburger.
Am frühen Morgen galt es ernst. Der Test mit der neuen Kaffeemaschine stand an. Es funktionierte hervorragend. Wir nahmen gleich zwei Kaffees, damit wir auch sicher waren, dass es gut klappte. Der Test war absolut erfolgreich. Wir hatten nun einen Tag und eine Nacht, wo wir spontan entscheiden konnten, was wir damit machen konnten. Wir entschieden uns, über den Spreetshoogte Pass nach Sesriem und Sossusvlei zu fahren. Die Strecke über den Spreetshoogte Pass nach Solitäre war landschaftlich ausgesprochen schön.
Daan Viljoen Game Reserve
Spreetshoogte Pass
Sesriem
Wir gelangten nach Solitaire. Da gab es die berühmten Apfelkuchen. Als wir wieder losfahren wollten, gingen die hinteren Türen nicht mehr auf. Das war nicht gut, denn hier hatten wir unsere Reisetaschen. Wir telefonierten mit Bushlore. Wir verblieben so, dass wir nach Sesriem fahren sollten und dort schauen, ob es wieder funktionierte. Das machten wir. Wir fuhren nach Sesriem und in den Park. Es war kein Problem, auf dem Camping des Namibia Wildlife Resorts einen Platz zu kriegen. Wir waren happy, dass auch das so reibungslos geklappt hatte. Die Türen funktionierten wieder.Also machten wir uns auf und wir fuhren zum Deadvlei. Auf der Sandpiste zum Parkplatz stand ein Auto, das stecken geblieben war. Es waren Deutsche, die komplett unvorbereitet in den tiefen Sand gefahren waren. Sie hatten keine Luft abgelassen, keine Werkzeuge und Schaufeln dabei, und was wir am Schlimmsten fanden, sie hatten null Wasser bei sich. Wir halfen so gut es ging, schafften es aber nicht ganz. Wir fuhren zurück, um Hilfe zu holen, was letztendlich unnötig war. Die beiden konnten sich selbst befreien, nachdem wir alles vorbereitet hatten. Jetzt wollten wir keine Zeit mehr verlieren und rumpelten so schnell wie möglich zum Deadvlei. Dort verbrachten wir eine tolle Zeit. Dann waren wir müde. Wir fuhren zurück ins Camp und setzten uns gleich ins Restaurant. Da Tranken wir gemütlich ein Bierchen und assen ein Oryx-Steak.
Bei Sonnenaufgang stiegen wir aus dem Dachzelt. Die Türen funktionierten nicht mehr. Obwohl es Sonntag früh war, riefen wir bei Bushlore an. Bushlore wollte sich um einen Mechaniker kümmern, der zum Camping kommen würde. Wir waren gespannt, wielange das wohl dauern würde und begannen mit dem Frühstück. Kaum zwanzig Minuten nach dem Telefon kamen zwei Mechaniker. Das ging ja super schnell. Sie konnten unser Problem beheben. Wir stellten fest, dass beim Dachzelt noch zwei Bügel defekt waren, auch das wurde prompt repariert. Wir waren begeistert, wie fix das ging.
Dune 40
Deadvlei
Dune 45
Bagatelle Kalahari Game Ranch
Wir verabschiedeten die Mechaniker mit einem Trinkgeld und einem Dankeschön, dass sie so schnell alles erledigt haben. So waren wir trotz der Autoprobleme früh bereit, um Richtung Bagatelle Kalahari Game Ranch. Die Strecke über den Zarishoogte Pass war nicht ganz so spektakulär, wie über den Spreetshoogte Pass. Am Mittag waren wir in Mariental an der Tankstelle, wo wir etwas assen. Von hier war es nur eine kurze Strecke, bis in die Lodge. Wir mussten noch etwas warten, bis wir auf den Zeltplatz durften. Wir hatten uns für den Abend-Gamedrive und die Gepardenfütterung angemeldet. Es war das absolute Einsteigerprogramm und in den Gesprächen mit den anderen Gästen wurde klar, dass wir praktisch die einzigen mit mehrmaliger Afrikaerfahrung waren. Die Ausfahrt war nett und die Stimmung schön. Nachdem wir nun zweimal in einem Restaurant waren, kochten wir wieder einmal selber. Am nächsten Morgen machten wir noch die Führung mit den San-Leuten mit. Das war ganz interessant. Anschliessend packten wir alles zusammen, um die nächste Etappe unserer Reise zu starten.
Bagatelle Kalahari Game Ranch
Cheetah feeding
San Bushmen Walk
Die San zählen zu den vergessenen Völker der Erde. Seit Urzeiten leben sie im südlichen Afrika. Neuste Forschungen gehen davon aus, dass die San das älteste Volk der Welt sind.
San ist eine Sammelbezeichnung für einige indigene Ethnien, die ursprünglich als Jäger und Sammler im südlichen Afrika lebten. Als Nomaden besassen sie kein festes Land und wurden deshalb von vorrückenden Bantu-Stämmen und weissen Siedlern immer mehr an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Traditionell lebende Gruppen zogen sich in die trockenen Gebiete der Namib- und Kalahari-Wüste zurück.
Die San sind auch für ihr kulturelles Erbe bekannt. Über das gesamte südliche Afrika finden sich eindrucksvolle Malereien und Steinritzungen, so etwa in den Drakensbergen (ZA), Matopo Hills (ZIM), Tsidolo Hills (BOT) und Twyfelfontein (NAM).
Die modernen San haben den Ökotourismus als Einnahmequelle entdeckt. Diejenigen, die aufgeschlossen und stolz auf ihre Kultur sind, zeigen sie gerne den ehrlich interessierten Fremden. Feuer machen aus Stöcken, flechten von Seilen aus faserigen Pflanzen und traditionelle Tänze sind nur einige der faszinierenden Beispiele. Der konventionelle Kulturtourismus kann jedoch ausbeuterisch und entwürdigend sein, wenn die heutigen San als primitive Stämme dargestellt werden.
Reiseverlauf Teil 3
Südafrika
30.10. - 1.12.2022

Kgalakgadi Transfrontier Park
Mata Mata
Von Bagatelle aus machten wir uns auf Richtung Mata Mata im Kgalakgadi Transfrontier Park. Die fahrt bis dahin fürte uns durch die Dünen der Kalahari. In Mata Mata reisten wir aus Namibia aus, aber noch nicht in Südafrika ein. Unmittelbar hinter der Grenze ist das Camp. Für die erste Nacht hatten wir ein Häuschen. Das bezogen wir und machten an diesem Tag nichts mehr, ausser dass wir ganz viele Foto- und Videodaten sicherten.
Am nächsten Tag verliessen wir unser Bungalow. Voller Erwartungen starteten wir den ersten Gamedrive. Viel schneller als erwartet, kamen wir zur Picnicsite Kamqua. Wir hatten kaum Tiersichtungen. Das änderte sich wenig auf der Rückfahrt und auf dem Abend-Gamedrive. In den Gesprächen mit anderen Parkbesuchern werfuhren wir, dass es nicht nur uns so ging. Es machte den Eindruck, dass zur Zeit wenig Tiere im Auob-Tal waren. Uns wurde bewusst, dass es mit guten Katzensichtungen schwierig werden würde. Die zweite Nacht verbrachten wir auf dem Campingplatz von Mata Mata.
Kgalakgadi Transfrontier Park
Kieliekrankie
Von Mata Mata wechselten wir für drei Nächte nach Kieliekrankie. Am morgen früh sahen wir Löwen, die sich schnell in die Sanddünen zurückzogen. Wir fuhren dann bis nach Twee Rivieren, wo wir offiziell nach Südafrika einreisten. Dann ging es in unser neues Camp. Kieliekrankie ist eines der bekannten Wilderness Camps auf südafrikanischer Seite und hat vier Bungalows. Die Aussicht von der Terrasse war super. Wir machten am Abend nochmals eine Runde, doch Tiersichtungen waren Mangelware. Höhepunkt war, dass wir am Wegrand in einer Baumgabel eine Wildkatze sahen. Auch am zweiten Tag waren Höhepunkte eher dünn gesäht. Erstmals sahen wir einen Cape Fox und eine Cape Cobra. Kathrin konnte sogar hinsehen, ohne auszuflippen. Am dritten Tag trafen wir gleich am Morgen auf eine Leopardin mit zwei Jungen. Allerdings waren sie nur für Sekunden zu sehen. Sonst konnten wir kaum Tiere erspähen. So werden die Tage lang. Am Abend fuhren wir nochmals zum Spot mit der Leopardin. Und tatsächlich war die Mama-Leopardin und die zwei Jungen zu sehen. Pech, dass das Licht brutal schlecht war und im gleissenden Gegenlicht kaum Fotos machbar waren. Doch immerhin hatten wir einen Leoparden gesehen.
Kgalakgadi Transfrontier Park
Nossob
Am nächsten Tag verliessen wir Kieliekrankie. Über die obere Dünenstrasse wechselten wir ins Nossob-Tal. Auf dem Weg nichts neues. Wir erlebten kaum Tiersichtungen. Wir fuhren nach Nossob und checkten auf dem Campingplatz ein. Während dem Abend-Gamedrive kam Frustration auf. Nicht genug, dass wir kaum Tiere sahen, die Strassen waren derart wellblechig, dass es uns beim Fahren nur so durchschüttelte. Wir trafen auf eine Gruppe angeheiterter Südafrikaner, mit denen wir letztendlich einen lustigen Abend verbrachten.
Wir waren vorerst nur eine Nacht in Nossob. Tags darauf wechselten wir schon wieder das Camp. Wir fuhren von Nossob nach Norden. Wir trafen auf eine Cheetah. Wir waren nummer zwei, die bei der Cheetah-Sichtung weiter fuhren, und das war eine gute Entscheidung. Wenig später lag eine Löwin mitten auf der Strasse. Nur zwei Autos hatten eine gute Position und eines davon waren wir. Die Löwin unternahm einen halbherzigen Jagdversuch auf ein Gnu. Schliesslich lief die Löwin unmittelbar an unserem Auto vorbei. So nahe hatten wir noch nie einen Löwen am offenen Fenster. Im Nachhinein betrachtet war dies unsere beste Löwensichtung im Kgalakgadi Transfrontier Park.
Kgalakgadi Transfrontier Park
Gharagab
Wir fuhren bis an den Endpunkt der Parkstrasse. So kamen wir nach Union's End, dem Dreiländereck Südafrika, Namibia und Botswana. Von hier aus fuhren wir ins Gharagab Wilderness Camp, wo wir für eine Nacht gebucht hatten. Das Camp liegt wunderbar in den roten Dünen der Kalahari. Ansonsten war aber nichts los. Es hatte ausser ein paar Oryx und Springboks keine Tiere.
Der Sonnenaufgang in Gharagab war wirklich schön. Wir frühstückten und fuhren los. Der Wärter bat uns, schmutzige Wäsche nach Nossob mitzunehmen, was wir gerne machten. Die Dünenstrasse war gut zu fahren und die Landschaft war sehr sehenswert.
Kgalakgadi Transfrontier Park
Nossob
Je näher wir nach Nossob kamen, um so wellblechiger wurde die Piste und es rüttelte uns sämtliche Hirnzellen durch. Weil es auch auf dieser Fahrt keine Tiere zu sehen gab, waren wir viel zu früh in Nossob. Das Sightboard zeigte eine Löwensichtung südlich von Nossob und wir versuchten unser Glück. Tatsächlich entdeckten wir ein Löwenmännchen. Allerdings lag es fototechnisch miserabel bei einer grünen Plastiktonne. Die abendliche Ausfahrt hätten wir uns sparen können. Ausser einer nervigen Schüttlerei auf dem Wellblech sahen wir nichts. Tags darauf kam noch Nieselregen. Bei der Ausfahrt am morgen früh erblickten wir einzig eine Hyäne in grosser Distanz. Die Wellblechpiste nervte immer wie mehr und so reifte der Gedanke, den Kgalakgadi früher zu verlassen. Die Ranger in Nossob waren sehr hilfsbereit. Sie prüften die Verfügbarkeit von Campingstellplätzen im Mokala National Park und buchten für uns einen Platz.
Kgalakgadi Transfrontier Park
Rooiputs
Doch noch wollten wir nicht aufgeben. Bei Nieselregen verliessen wir Nossob. Ziel war die Rooiputs Campsite auf der botswanischen Seite des Parks. Die Fahrt war punkto Tiere nicht ergiebig. Doch das Wetter besserte sich ein wenig und in Rooiputs war es trocken. Die Laune stieg wieder, denn die Campsite ist einfach unschlagbar. Der nächste Tag war wieder frustrierend. Wir fuhren lange Strecken ohne Sichtungen. Es wurde zunehmend schwieriger, die Motivation aufrecht zu erhalten. Zu den Tageshöhepunkten gehörten die Gespräche und Begegnungen mit Martin Bacsak. Er gehört praktisch zum Inventar im Kgalakgadi und seine Informationen waren für uns sehr spannend. Am zweiten Tag hatten wir dann Glück. Bei Melkvlei trafen wir auf eine Cheetah. Das war eine richtig gute Sichtung und wichtig für unser Befinden. Am Nachmittag fuhren wir ein letztes Mal durch das Auob Tal. Die Tiere konnten wir an einer Hand abzählen. Zum Glück war die Campsite von Rooiputs so cool. Wir genossen diese sehr. Unser letzter Morgen im Kgalakgadi war angebrochen. Wir fuhren Richtung Melkvlei, sahen aber nichts. Auf der Rückfahrt waren dann am Wasserloch Kij Kij zwei schöne Löwenmännchen. Wahrscheinlich waren es die zwei, die wir in der Nacht gehört hatten. Diese Sichtung war für uns enorm wertvoll. So konnbten wir den Park mit einem positiven Gefühl und guter Laune verlassen.
Kheis Riverside Lodge
Nach der Löwenbegegnung am Kij Kij Wasserloch war für uns die Sachlage klar. Mit diesem schönen Gefühl wollten wir den Park verlassen. Bei Twee Rivieren verliessen wir den Kgalakgadi Transfrontier Park und bogen wir auf die Hauptstrasse nach Upington. Die Strecke ist 250 Kilometer Lang und hat lange schnurgerade Abschnitte und kaum Verkehr. So kamen wir zügig nach Upington, wo wir die grosse Einkaufsmall ansteuerten. Wir konnten hier alles einkaufen, was unser Herz begehrte, nur eine SIM-Karte wollte uns niemand verkaufen. Wir wollten noch Strecke machen und fuhren weiter. Der Weg führte dem Oranje Rivier entlang und war angenehm zu fahren. Gegen fünf Uhr sahen wir das Schild der Kheis Riverside Lodge, wo es einen Camping gab. Wir wurden nett empfangen und bekamen einen schönen Platz direkt am Oranje. Uns gefiel es sehr. Wir waren positiv gestimmt und freuten uns auf den Mokala National Park.
Mokala National Park
Wie immer schliefen wir nicht aus, sondern waren kurz nach Sonnenaufgang bereit, in den Tag zu starten. Wir frühstückten und fuhren los. Die Strassen waren gut und nach etwa drei Stunden waren wir in Kimberley, wo wir nochmals versuchten, eine SIM-Karte zu kaufen. Doch irgendwie wollte das nicht klappen. Wir begriffen nicht wirklich, wo das Problem lag. Alle wollten eine Aufenthaltsgenehmigung sehen, die wir so natürlich nicht hatten. Unverrichteter Dinge nahmen wir den Weg zum Mokala National Park in Angriff. Das war nicht weit und wir checkten ein. Die Campsite war sehr schön und hatte ein separates Häuschen mit Dusche, WC und Kochnische für jeden Stellplatz. Das sollte sich als glücklicher Umstand erweisen. Am Nachmittag gingen wir zum Bird Hide, der wirklich schön war. Der Himmel zog sich immer mehr mit dicken, schwarzen Gewitterwolken. Wir schafften es noch trocken bis ins Camp, wo wir das Dachzelt aufstellten. Blitz und Donner kamen immer näher und nicht lange später zog ein Gewitter über unsere Köpfe, wie wir es noch nie erlebt hatten. Es donnerte, blitzte und regnete in schier biblischen Ausmassen. Zum Glück konnten wir in unserem Häuschen unterstehen, kochen und essen. Dann legte sich das Gewitter und wir konnten den Unterstand verlassen. Wir waren überzeugt, dass wir unmöglich trocken schlafen könnten. Doch unser Dachzelt hatte sich wunderbar gehalten und alles war einigermassen trocken.
Wir erlebten zwei schöne Tage im Mokala National Park. Die Landschaft war wunderbar. Die Loops waren interessant und wir sahen viele Antilopen und Vogelarten. Dass es hier keine grossen Raubtiere gab, wussten wir und vermissten wir auch nicht. Die Wege waren wegen des Regens teilweise etwas abenteuerlich zu fahren. Einmal mehr durften wir andere Parkbesucher, die im Schlamm steckengeblieben waren, helfen. Auch am zweiten Abend zog ein Gewitter über den Zeltplatz, aber nicht mehr ganz so heftig. Trotzdem waren wir froh, uns unter unseren Unterstand mit Kochnische zurückziehen zu können. Am dritten Abend konnten wir dann wieder ein Grillfeuer anzünden und herrlich draussen essen. Alles in Allem hatten wir einen tollen Aufenthalt im Mokala National Park und wir waren froh, den Park in unsere Route eingebaut zu haben.
Lilydale Gate Section
Mosu Gate Section
Mountain Zebra National Park
Der letzte Morgen im Mokala National Park erlebten wir mit strahlend blauem Himmel. Wir drehten eine letzte kleine Runde, bevor wir die viele hundert Kilometer lange Fahrt zum Mountain Zebra National Park in Angriff nahmen. Die Strassen führten quer durch die Great Karoo. Wir hörten Hörbücher und so war es gar nicht langweilig. In Middelburg fanden wir ein gutes Restaurant, wo wir auf der Terrasse ein leckeres Mittagsessen zu uns nahmen. Die Fahrt war wirklich lang, doch wir kamen am Abend wohlbehalten im Mountain Zebra National Park an. Dort stellten wir uns auf dem Campingplatz auf und hatten einen wunderbaren Stellplatz. Nach der langen Fahrt war nur noch faulenzen angesagt.
Am nächsten Morgen meldeten wir uns beim Ranger an. Im Mountain Zebra National Park wurde ein Cheetah Tracking angeboten. Dabei geht man begleitet von einem Ranger zu Fuss bis zu einem Geparden. So ein Cheetah Tracking konnten wir bei unserer Ankunft noch buchen. Unser Ranger war Andrew. Nur wir zwei waren gebucht. Das war natürlich schön. Mit seinem Jeep fuhr er in den Park und suchte nach einem Geparden. Dabei musste er das Peilgerät gebrauchen. So gelang es uns, eine Gepardin ausfindig zu machen. Wir stellten das Fahrzeug mitten im Busch ab und liefen zu Fuss weiter. Schliesslich erspähten wir die Gepardin unter einem Baum. Wir konnten uns bis auf wenige Meter nähern. Das war ein sehr aufregendes Gefühl, so nahe an einer grossen Raubkatze zu sein. Wir durften etwa zwnzig Minuten bei der Cheetah bleiben, dann zogen wir uns zurück. Für uns hatte sich das Abenteuer gelohnt. Dann machten wir erstmal nichts und hockten auf unserer Campsite. Der Himmel zog sich am Nachmittag etwas zu. Wir entschieden, nur eine kurze Ausfahrt zu machen. Es blieb aber trocken und wir konnten ein herrliches Grillfeuerabendessen zubereiten.
Am nächsten Morgen war es anfänglich etwas neblig und wir warteten, bis wir losfuhren. Der Nebel verzog sich langsam und wir machten den Kranskoploop. Dieser Loop ist vorallem landschaftlich schön. Da es hier schon geregnet hatte, war es erstaunlich grün, was vunser Auge erfreute. Wir hörten dann, dass Löwen gesichtet wurden. Doch wir waren nicht erfolgreich. Wir genossen das schöne, warme Wetter am neuen Swimming-Pool. Dann gingen wir noch auf einen Gamedrive. Wir sahen Bergzebras, Blesbok und Erdmännchen. Und dann hatten wir Glück. Wir sahen eines der Löwenmännchen bei einem Busch liegen. Wenig später bewegte er sich ins hohe Gras und legte sich dort hin und war nicht mehr zu sehen. Das machte nichts, denn wir mussten zurück ins Camp. Wir hatten gelesen, dass die Night-Gamedrives im Mountain Zebra National Park sehr gut sein sollten und hatten darum auch diesen gebucht. Die Fahrt war sehr cool. Wir sahen viele Springhasen, ein Nashorn, das andere Löwenmännchen und schliesslich unser erstes Aardvark. Fototechnisch müssen wir die Nachtfahrt als Übungsstunde abbuchen. Erst ganz gegen Schluss fanden wir die richtigen Einstellungen. Wir warenb aber sehr glücklich, hatten wir den Nightdrive gemacht. So wurde unser Aufenthalt im Mountain Zebra National Park ein wunderbares Erlebnis und ein echter Höhepunkt unserer Reise.
Kranskop Loop
Cheetah Tracking
Die weiten Landschaften der Karoo Halbwüste ist eigentlich der natürliche Lebensraum der Geparden. Hier können sie ihre Geschwindigkeit voll ausnützen, wenn sie auf die Jagd auf Springböcke gehen. Doch die Geparden sind stark bedroht. Die rücksichtslose Jagd und der Verlust von Lebensraum führten dazu, dass die Zahl der Tiere stark reduziert wurde und auch heute noch weiter abnimmt. Im Mountain Zebra National Park wurden sechs Geparden wieder angesiedelt. Sie leben hier absolut frei, werden jedoch zu Forschungszwecken mit Peilsendern ausgestattet. Dies machen sich die Ranger und der Park zu Nutzen und bieten ein Cheetah Tracking an. Zu Fuss und mit Peilsender wird nach den Tiueren gesucht und Besucher nahe an die Tiere herangeführt. Mit dem Ranger Andrew haben wir das Cheetah Tracking gemacht und viel über die Anstrengungen zum Schutz der Geparden erfahren, die im Nationalpark vorgenommen werden.
Rooiplaat Loop
Ubejane Loop
Night Drive
Addo Elephant National Park
Wir verliessen den Mountain Zebra National Park und fuhren Richtung Küste. Das Wetter war nur mittelprächtig. In Cradock versuchten wir, etwas einzukaufen, was nicht gut möglich war. Ohne weitere Umwege steuerten wir den Addo Elephant National Park an. Bevor wir eincheckten assen wir im Addo Brauhaus zu Mittag. Dann ging es in den Park. Wir waren fast ein wenig überfordert mit all den Leuten, die hier im Park waren. Wir waren das gar nicht gewohnt. Wir waren für zwei Nächte auf dem Camping des Main Camp untergebracht. Wir ergatterten dort einen der besten Plätze. Allgemein waren die Plätze klein und alle standen sehr nahe aufeinander. Unser Platz war gross und wir hatten super liebe Nachbarn. Am Abend machten wir einen Gamedrive. Das Wetter war nicht so gut. Es hatte viele Selbstfahrer, die keine Ahnung hatten, wie sich in einem Nationalpark zu verhalten. Viele fuhren viel zu schnell und waren offensichtlich ungeduldig. Wir hatten das Gefühl, dass viele auch übelgelaunt waren, warum auch immer. Als wir zurück im Camp waren ging es Kathrin nicht gut. Sie bekam einen Migräneanfall und musste sich ins Dachzelt zurück ziehen. Ich kochte etwas und kam dabei mit unseren Nachbarn ins Gespräch. Auf dem Gang zur Dusche traf ich noch das junge deutsche Pärchen, das wir im Mountain Zebra National Park kennen gelernt hatten. Auch hier blieb ich hängen. So vergingen zwei Stunden, bis ich wieder bei unserem Platz war. Kathrin ging es etwas besser und wir konnten gemeinsam zu Abend essen.
Am nächsten Tag hatten wir am Morgen einen wenig ergiebigen Gamedrive. Das Wetter war auch nur mittelprächtig. Die Laune war dann echt schlecht, als wir realisierten, dass unser Sotify und andere kostenpflichtige Apps nicht mehr funktionierten. Das hatte den Grund, dass wir die Visa sperren mussten, über die viele Abos liefen. Es dauerte ein wenig, bis alles wieder funktionierte. Am Nachmittag hatten wir einen schönen Gamedrive mit vielen Elefanten- und Büffelsichtungen. Am Abend hatten wir wieder schöne Momente mit unseren Nachbarn und es war nie langweilig. Am folgenden Tag verliessen wir den Addo Elephant National Park. Wir durchquerten den ganzen Park und hatten sogar noch einen kurzen Blick auf Löwen.
Main Camp Area
Colchester Area
Nature's Valley
Wir verliessen den Addo Elephant National Park. Wir fuhren nach Port Elisabeth, das heutige Gqeberha. Hier fanden wir sehr gute Einkaufsmöglichkeiten vor und wir füllten unsere Vorräte auf. Über die Autobahn kamen wir gut voran. Ziel war das Nature's Valley, das zum Garden Route National Park zählte. Wir kamen dort am späteren Nachmittag an. Die Stellplätze waren etwas im Wald. Offensichtlich hatten sie hier ein Problem mit Baboons. Diese waren sehr aggressiv drauf und hatten hier die Fähigkeit, Reissverschlüsse zu öffnen. Sehr zum Leidwesen von anderen Campern. Wir wurden verschont. Trotzdem entschieden wir uns, nur eine Nacht zu bleiben.
Am nächsten Morgen räumten wir unsere Sachen zusammen und fuhren ans andere Ende des Dorfes. Hier startete der Sand River Trail. Vom Strand aus verlief der Weg bergauf auf einen Aussichtspunkt über die Bucht. Dann schlängelte sich der Weg durch den Wald, bis wir zum Sand River kamen. Dort liefen wir ein wenig durch das Flussbett, bis es auf der anderen Seite hoch ging. Dort war nochmals ein sehr schöner Aussicht. Hier drehten wir um. Der Rückweg ging der Küste entlang, wo wir über die Klippen kletterten. Der Weg endete am Strand, wo wir gestartet waren. Wir setzten uns ins Restaurant und bestellten ein leckeres Mittagsessen mit Crevetten. Wir fuhren zum Groot Rivier, wo wir etwas verweilten.
Nature's Valley
Sand River Trail
Nature's Valley Beach
Grootrivier Mouth
Storms River Mouth
Dann war es Zeit, um auf die Bloukrans Bridge zu gehen. Kathrin musste unbedingt den Bungy-Sprung machen. Alles war gut organisiert. Wenig später stürzte sich Kathrin von der Brücke. Sie war enttäuscht vom Sprung. Das Tagesziel war der Campingplatz beim Sorm River Mouth im Tsitsikamma National Park. Das waren nur wenige Kilometer zu fahren. Unser Platz war direkt am Meer und wunderbar gelegen. Das Wetter war wunderbar und wir marschierten noch zu den berühmten Suspension Bridges. Zu dieser Tageszeit hatte es wenig Leute ujnd wir genossen den Spaziergang. Zurück auf dem Campingplatz machten wir uns ein Grillfeuer an, assen ein gutes Abendessen und erlebten einen schönen Sonnenuntergang.
Suspension Bridge Trail
Robberg Nature Reserve & Knysna
Wir hatten den Wetterbericht im Auge, der besagte, dass sich das Wetter am nächsten Tag kippen würde. Das noch schöne Wetter wollten wir unbedingt noch für den Hike im Robberg Nature Reserve nutzen. Also fuhren wir am Morgen vom Storms River Mouth zielstrebig nach Plettenberg und zum Parkplatz bei der Bobberg Peninsula. Wir waren früh dran und der Parkplatz noch wenig besetzt. Das änderte sich schnell. Wir machten den mittleren Loop. Der Hike war sehr schön. Wir bestaunten die Aussichten und erlebten schöne Momente. Gegen Mittag waren wir zurück auf dem Parkplatz. Wir fuhren nach Plettenberg und suchten uns ein Restaurant, wo wir etwas assen. Dann machten wir uns auf nach Knysna. Dort fuhren wir direkt zu den Aussichtspunkten der Knysna Heads. Hier genossen wir die letzten Minuten mit Sonnenschein, dann zog sich der Himmel zu. Weil regen angesagt war, wollten wir in ein Hotel in Knysna gehen. Wir übernachteten im Protea Hotel Knysna Quays, das super gelegen war und einen tollen Komfort bot. Wir reservierten uns einen Tisch im Drydock Restaurant. Dort bestellten wir wilde Knysna Oysters und die grosse Seafood Platte. Das war ein herrliches Festessen, das wir in vollen Zügen genossen.
Robberg Nature Reserve
Knysna Heads
Karoo National Park
Wegen des schlechten Wetters, das nun an der Küste aufgezogen war, verkürzten wir unseren Aufenthalt an der Garden Route. Wir waren happy, dass wir bei unseren Wanderungen so schönes Wetter hatten. Wir entschieden uns, statt an der Küste zu bleiben, in den Karoo National Park zu fahren. Der Weg führte uns über den Outeniqua Pass nach Outshoorn und von da in das Meiringspoort. Da assen wir etwas und machten den kurzen Spaziergang zum Wasserfall. Dann ging die Fahrt weiter bis in den Karoo National Park. Auf dem Campingplatz quartierten wir uns für zwei Nächte ein.
Am nächsten Tag unternahmen wir die Fahrt auf den Klipspringer Pass. Landschaftlich war der Park eine Pracht. Wir sahen einige Tiere, allerdings verpassten wir die Löwen. Dem trauerten wir nicht nach, schliesslich hatten wir auf unserer Reise schon viel Glück mit Löwensichtungen. Wir hatten uns bei der Ankunft für den Nightdrive angemeldet. Dieser war aber wenig erfolgreich. Wir sahen nicht viele Tiere. Das verdeutlichte uns, wie gut der Nightdrive im Mountain Zebra National Park war. Den Karoo National Park hatten wir ursprünglich gar nicht in unserem Programm. Jetzt waren wir froh, hatten wir den Abstecher gemacht. Dieser Park hatte wieder deutlich weniger Besucher, was uns sehr gefiel.
Main Camp Area
Klipspringerpas
Lammertjies Leegte
Swartberge
Wir liessen den Karoo National Park hinter uns. Über gute Strassen gelangten wir pünktlich zum Mittagessen in Prince Albert. Für südafrikanische Verhältnisse war Prince Albert ein gemütlicher angenehmer Ort. Wir assen etwas. Prince Albert ist der Ausgangspunkt für den landschaftlich sehr schönen Swartberg Pass. Die Passstrasse war tatsächlich spektakulär. Nur drückten die Wolken von der Schlechtwetterfront an der Küste über den Pass und machte das Fotografieren anfänglich schwierig.Doch wir hatten Glück mit einigen Schönwetterlücken und konnten die Fahrt geniessen. Oben auf dem Pass war es richtig kalt. Also verweilten wir nicht lange und fuhren weiter. Wir hatten keine Ahnung, wo wir übernachten sollten. Wir nahmen eine Backroad Richtung Carlitzdorp. Wir kamen bei der Guestfarm Redstone Hills vorbei, wo es uns gefiel. Wir fragten nach einer Unterkunft und bekamen ein wunderbares, sehr schön zurecht gemachtes Cottage. Von der Terrasse hatten wir einen schönen Ausblick auf die Felsen. Wir machten uns ein leckeres Abendessen und genossen die Annehmlichkeiten des Cottages.
Am nächsten Morgen war der Himmel immer noch stark bewölkt. So leuchteten die Felsen nicht rot. Wir fuhren los, liessen Carlitzdorp hinter uns und bogen auf die Gravel Road durch die Seweweekspoort. Die Strasse schlängelte sich durch die spektakuläre Schlucht durch die Swartberge. Je tiefer wir in die Schlucht kamen, um so besser wurde das Wetter. Wir machten viele Fotostopps und fanden es sehr schön hier. Am Ende der Schlucht angekommen waren wir wieder in der Karoo und vom schlechten Wetter war nichts mehr zu sehen.
Meiringspoort
Swartberg Pass
Seweweekspoort
Tankwa Karoo National Park
Wir liessen die Seweweekspoort hinter uns. Zur Mittagszeit gelangten wir nach Lainsburg, wo wir tankten und uns etwas zum Essen kauften. Dann ging die Fahrt dirch die Karoo weiter. Wir bogen auf die Gravelroad zum Tankwa Karoo National Park ab. Die Piste war gut zu fahren und so gelangten wir bis an die Reception. Die Tankwa Karoo bietet schöne exklusive Campsites an. Wir konnten uns die Steenkampshoek Campsite sichern. Bevor wir dort hinfuhren, hatten wir noch Zeit, einen kleinen Loop zu fahren. Da waren die Pisten deutlich ruppiger. Die Landschaft war weit. Die Tiere waren scheu und hatten eine riesige Fluchtdistanz. Dann fuhren wir zu unserer Campsite. Ein steiniger Weg, auf dem wir nicht viel schneller als Schritttempo fahren konnten, führte den Hang hinauf zu unserem Stellplatz. Ein halbwegs ebener Platz und eine Grillstelle war alles an Infrastruktur. Wir lieben diese Campsites. Die Aussicht war prächtig und suchte seinesgleichen. Wir machten Feuer und genossen das für uns so typische Afrikafeeling.
Am nächsten Tag holperten wir nach dem Frühstück den Weg wieder runter. Wir machten noch den Abstecher auf den Gannaga Pass, der landschaftlich sehr schön war. Anschliessend verliessen wir den Tankwa Karoo National Park wieder.
Tankwa Karoo
Steenkampshoek
Gannaga Pass
Cederberge
Vom Tankwa Karoo National Park wollten wir in die Cederberege, die wir schon von blossem Auge sahen. Leider führte uns Tracks4Afrika ins Niemandsland. Der Weg war privat und derart schlecht, dass wir umdrehten. Schliesslich nahmen wir die Hauptstrasse über den Katbakies Pass in die Cederberge hinein. Ziel war der Kromrivier Campingplatz, wo wir für zwei Nächte gebucht hatten. Gegen Abend trafen wir da ein und hatten einen der letzten Stellplätze.
Am folgenden Tag frühstückten wir gemütlich auf unserer Campsite. Wir wollten einige Hikes machen, die durch die für die Cederberge typischen Steinformationen machen. Diese lagen unweit von unserem Campingplatz. Zuerst fuhren wir nach Truitjieskraal, wo es einige Loops gab, die wir begehen konnten. Neben den Steinsformationen gab es auch Felsmalereien zu sehen. Nur wenig weiter waren die Stadsaal Caves, wo wir auch eine Runde drehten und uns auch dort die Felsmalereien ansahen. Anschliessend fuhren wir zum Uitkijk Pass, wo wir uns hinsetzten und etwas assen. Am Nachmittag machten wir noch den Spaziergang zu den Formationen Lot’s Wife und Window. Hatte es auf den anderen Wegen noch mehr Leute, so waren wir hier praktisch alleine. Dann ging es zurück nach Kromrivier, wo wir im Restaurant ein Bierchen tranken. Dann brach unser letzter Campingabend der Reise an. Wir genossen die Stimmung. In der Nacht versuchten wir uns mit Sternenfotografie. Wir mussten konstatieren, dass wir diesbezüglich noch in den Kinderschuhen standen.
Wir frühstückten und verliessen die Campsite von Kromrivier. Wir nahmen den Weg von Matjiesrivier über Eselbank nach Wuppertal. Diese Strecke war landschaftlich ausserordentlich schön und gefiel uns sehr. In Wuppertal, das ein erstaunlich schönes Dorf mit Kap-Holländischen Häusern ist, wären wir gerne in die Schumacherei gegangen, die wir aus einem Fernsehbeitrag kannten. Leider war sie geschlossen. Also fuhren wir weiter. Bei Clanwilliam verliessen wir die Cederberge.
Katbakkies
Kromrivier
Truitjieskraal
Stadsaal Caves
Lot's Wife & The Window
Eselbank - Wuppertal Road
West Coast National Park
Wir verliessen die Cederberge in Richtung Küste. Bei Elands Bay sahen wir das Meer. Wir fuhren der Küste entlang südwärts. Die Gegend bot ausser reihenweise Ferienbungalows, die nun gar nichts für uns waren, eigentlich nichts. Wir trafen noch auf einen Souvenierladen, in dem wir gut Mitbringsel einkaufen konnten. Dann kamen wir in Langebaan an und fanden unser Hotel. Wir übernachteten zwei Mal im The Farmhouse Hotel und hatten dort ein wunderbares Zimmer. Leider hatte das Restaurant am ersten Abend geschlossen und wir mussten etwas anderes suchen. Mit einem Taxi liessen wir uns ins Thoban Chefs bringen. Das Essen war hier nur mittelprächtig. Unser letzter ganzer Tag in Südafrika war angebrochen.
Wir frühstückten lecker. Dann machten wir uns auf und fuhren in den West Coast National Park, der quasi um die Ecke lag. Wir klapperten zwei Bird Hides ab und fuhren auf den Seeberg Viewpoint. Auf der anderen Seite der Lagune von Langebaan fuhren wir bis Tsaarsbank. Das Meer war recht aufgewühlt. Ganz im Gegensatz zur Lagune, die kaum Wellengang hatte. Das Wetter war wunderbar, also legten wir uns an einen Strand an der Lagune in den Windschatten. Das war super. Auf dem Rückweg hielten wir noch bei einem dritten Bird Hide, bevor wir zurück in unser Hotel tuckerten. Das Restaurant hatte offen und wir reservierten einen Tisch. Das Essen war wieder einmal wunderbar. Es war nochmals ein echter kulinarischer Höhepunkt und würdig für unseren letzten Abend.
Am darauffolgenden Tag mussten wir die lange Heimreise antreten. Wir hatten etwas Zeit, bevor wir uns auf den Weg machen mussten. Langebaan liegt weniger als zwei Stunden von Kapstadt entfernt. Bushlore hatte seine Dependance unweit des Flughafens. Die Autorückgabe verlief reibungslos und bald schon standen wir am Check-in. Alles verlief ruhig und planmässig ohne irgendwelche erwähnenswerte Ereignisse. Und so kamen wir am nächsten Morgen wohlbehalten in unserem Zuhause an.