KRUGER NATIONAL PARK
Reiseverlauf
12.11. - 29.11.2021

Tag 1: Nylsvlei Nature Reserve
Trotz unserer langen Reise im Frühjahr, wo wir 12 Wochen im südlichen Afrika unterwegs waren, hatte ich noch jede Menge Überstunden, die ich reduzieren wollte. Also entschloss ich mich, trotz anhaltender Pandemie nochmals nach Südafrika zu fliegen. Bei Kathrin sah die Situation anders aus. Im Spital ist normalerweise im November Hochbetrieb und Ferien ungünstig. Also plante ich alleine zu gehen.
Am 12. November war es so weit. Am Abend verabschiedete ich mich von Kathrin und flog nach Johannesburg. Am nächsten Morgen landete ich pünktlich dort. Die Einreise ging problemlos, alle meine Covid-Tests und Dokumente waren in Ordnung und ich war in Südafrika. Am Sammelpunkt wartete der Bushloremann schon auf mich. Er musste sich noch etwas gedulden, denn ich wollte noch Bargeld und eine Sim-Karte organisieren. Schnell war auch das erledigt und ich wurde zum Hauptbüro von Bushlore chauffiert. Da stand mein Auto schon bereit. Es hatte ein Pop-up Dachzelt, das ich einfach alleine Auf- und Abbauen konnte. Alle Formalitäten wurden erledigt und es konnte für mich losgehen. Gleich in der Nähe von Bushlore hatte es ein grosses Pick n' Pay. Dort parkierte ich und machte den ersten grossen Einkauf. Im Laden fand ich viel, was ich brauchte, aber es war unverkennbar, dass ich mich in einem Viertel mit mehrheitlich Schwarzen Einwohnern befand und das Angebot entsprechend ausgerichtet war.
Vom Laden war es nicht weit bis zur Autobahn und schon düste ich Richtung Norden. Ich fuhr bis nach Modimolle. Dort hatte es auch ein schönes Pick n' Pay und dieser Laden hatte alles, was ich brauchte. Ich kaufte so viel wie möglich ein, um möglichst unabhängig zu sein. Jetzt war es nicht mehr weit bis ins Nylsvlei Nature Reserve, wo ich auf dem Camping einen Stellplatz reserviert hatte. Der Camping war nicht super. Es hatte viele Ameisen, da musste ich etwas aufpassen. Es war schwülheiss und es sah nach Gewitter aus. Ich richtete mich ein, versorgte meine Einkäufe, zündete ein Feuer an, kochte und setzte mich hin. Dann zog das Gewitter mit viel krach über uns hinweg. Das Dachzelt blieb nicht ganz trocken, das war blöd. Doch letztendlich hate ich eine gute erste Nacht.
Tag 2: Louis Trichard
Früh machte ich mich bereit, um eine Tour durch das Nature Reserve zu drehen. Der Park ist bekannt für seine viele Vogelarten. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass es eher weniger Tiere hatte, als im Mai, wo wir schon einmal hier waren. Doch es war ein guter Start in mein Afrikaabenteuer. Die heisse Mittagszeit verbrachte ich dösend auf dem Camping. Am Himmel waren wieder schwere Gewitterwolken. Ich drehte am Nachmittag nochmals eine Runde durch den Park und liess auf dem Stellplatz nichts zurück. Die Gewitterfront sah schlimm aus. Ich hatte keine Lust, so eine zweite Nacht auf dem Camping zu verbringen. Kurzentschlossen brach ich den Aufenthalt in Nylsvlei ab. Ich machte mich auf zur Autobahn, um möglichst weit nach Norden zu fahren. Kaum war ich auf der Autobahn, begann es wie aus Kübeln zu regnen und zu hageln. Das wäre auf dem Zeltplatz nicht lustig gewesen. Je weiter ich nach Norden kam, um so weniger regnete es. Ich kam gut voran. Am Abend gegen sechs Uhr war ich in Louis Trichardt. Das war ein guter Ort, um eine Nacht zu verbringen. In der Villa Grande Lodge bekam ich ein praktisches Zimmer. Es hatte einen Pool, in dem ich mich abkühlen konnte. Ich hatte ein Selfcatering Zimmer und konnte so selber kochen. Für mich war es ein idealer Zwischenstopp auf dem Weg in den Kruger National Park.
Tag 3: Punda Maria
Um sieben Uhr war ich unterwegs. Es regnete leicht. Von Louis Trichardt schlängelte sich die Strasse einen Berg hinauf. Hinter den Bergen war das Wetter trocken, aber unglaublich heiss. Solange ich im Auto sass, merkte ich nicht viel davon. So gelangte ich bis zum Pafuri Gate, dem nördlichsten Zugangstor zum Kruger National Park. Die Formalitäten waren schnell erledigt, denn hier hat es nicht viele Besucher. Ich rollte los, drosselte das Tempo und schaltete auf Tiersuchmodus. Bei der Tageszeit und der Hitze durfte ich nicht viel erwarten. Bis zur Luvuvhu Bridge sah ich kaum ein Tier. Ich kurvte etwas herum und machte auf der Pafuri Picnicsite Pause. Ich fuhr noch bis zum Crooks Corner, dem Dreiländereck Südafrika, Zimbabwe und Mosambique. Dann machte ich mich auf den Weg nach Punda Maria. Bei Klopperfontein hatte es viele Geier. Offensichtlich hatte es hier einen Kill von Löwen. Doch von den Löwen war nichts mehr zu sehen. So war auch die Fahrt nach Punda Maria nicht wirklich ereignisreich. Auf dem Campingplatz waren die guten Plätze besetzt. Ich fand letztendlich einen Stellplatz etwas Abseits. Da richtete ich mich ein und schaute den Elefanten am Wasserloch zu. Am Abend machte ich mir ein schönes Grillfeuer und telefonierte mit Kathrin. Sie war frustriert, weil auf der Arbeit war nichts los. Ich sagte ihr, wenn sie kurzentschlossen mir nachreisen wolle, dann wäre das möglich. In Hoedspruit gibt es einen Flugplatz, der täglich angeflogen wird und für mich gut erreichbar wäre. Mal schauen, wie es weiter gehen würde.
Tag 4: Punda Maria
Um kurz nach Fünf war ich unterwegs. Ich wollte nochmals in die Pafuri-Gegend. Bei Klopperfontein hatte es Büffel und immer noch ein paar Geier. Als ich von der Nebenstrasse auf die Hauptstrasse einbog, sah ich zwei Tsessebe, die sich komisch verhielten. Ich nahm den Feldstecher hervor und erkannte den Grund. Es hatte zwei Geparden im Gebüsch. Mit Geparden hatte ich hier im Norden vom Kruger nicht gerechnet. Schade waren die Geparden etwas weit weg von der Strasse. Anschliessend steuerte ich die Luvuvhu Bridge an. Als ich da ankam, war es schon wieder heiss. Die Luft flimmerte und es war chancenlos, schöne Fotos machen zu können. Natürlich waren bei der Hitze nicht viele Tiere zu sehen. Auch der Kruger ist kein Zoo. Auf der Pafuri Picnicsite frühstückte ich. Ich stellte mich saudoof an. Die Vervet Monkeys eroberten ein Brot von mir. Am Mittag war ich zurück in Punda Maria. Am Nachmittag machte ich den Mahogany Loop rund um Punda Maria. Es hätte einige Vögel gehabt, die ich gerne fotografiert hätte. Doch die Vögel waren gar nicht kooperativ, und so blieb die Speicherkarte fast leer. Ich telefonierte wieder mit Kathrin. Sie hatte mittlerweile einen Flug nach Hoedspruit organisiert. Das war eine schöne Nachricht.
Tag 5: Shingwedzi
Ich war wieder früh unterwegs, denn die frühen Morgenstunden schien die einzige Zeit zu sein, wo Tiere zu sehen wären. Es dauerte etwas, bis ich eine Hyäne entdeckte. Ich war da schon in südlicher Richtung unterwegs. Ich hörte, dass von mir aus gesehen nach der Babalala Picnicsite Löwen liegen würden. Also fuhr ich bei Babalala vorbei und fand dann tatsächlich die Löwen. Die hechelten nur so vor sich hin und litten unter der Hitze. Dann ging ich nach Babalala zurück, wo ich ein spätes Frühstück nahm. Hier hatte es viele Tiere. Dann machte ich mich auf den Weg nach Shingwedzi. Der Campingplatz dort bietet keinen Schatten und ist gelinde gesagt bei diesen Temperaturen der Horror. Es war deutlich über vierzig Grad. Der einzige Ort, wo es auszuhalten war, war im Swimmingpool. Ich blieb im Wasser, bis ich eine Schrumpelhaut hatte. Am Nachmittag versuchte ich mein Glück auf dem Kanniedood Loop. Ich sah viele Vögel, darunter auch einige Erstsichtungen. Doch mit dem Fotografieren der Vögel war ich imer noch nicht ganz glücklich. Nach Sonnenuntergang war es zwar immer noch heiss, doch brannte die Sonne nicht mehr und ich hielt es auf dem Campingplatz aus.
Tag 6: Shingwedzi
Ich machte mich am frühen Morgen gleich auf in Richtung Babalala. Die Gegend dort oben gefiel mir gut. Die Löwen waren noch am gleichen Ort und ich verweilte dort ein wenig. Das Frühstück nahm ich wiederum auf Babalala ein. Die Picnicsite ist schön gelegen und viele Tiere gingen zum naheliegenden Wasserloch. Den Rückweg nahm ich über die Mphongolo Loop. Ich traf auf einen jungen Südafrikaner, der einen Leoparden gesichtet hatte. Ich wartete ein wenig, doch die Chancen standen schlecht, dass sich der Leopard nochmals zeigen würde. Ich fuhr zum Camp zurück und setzte mich wieder in den Swimmingpool. Da war ich nicht alleine und so verging die Zeit mit verschiedenen Gesprächen. Es war wieder über vierzig Grad und in der Sonne war es nicht auszuhalten. Ich stieg am Nachmittag nochmals ins Auto. Der Südafrikaner stand immer noch da. Wie vermutet, war der Leopard nicht mehr erschienen. Er war aber überzeugt, dass sich das noch ändern würde. Ich hatte keine Lust, im Auto gekocht zu werden und fuhr nochmals zu den Löwen. Die lagen ganz nahe am Strassenrand und ich versuchte, ein Foto mit meinem Spiegelbild in den Augen zu schiessen. Ist fast gelungen. Dann zog ein Gewitter auf. Ich fuhr zurück zum Camping. Die Gewitter waren nur Lokal und ich hatte das Glück, verschont zu bleiben. Der Wetterwechsel war aber da. In der Nacht begann es zu regnen und ich musste schauen, dass ich trocken blieb.
Tag 7: Satara
Am Morgen war es regnerisch. Trotzdem war ich gewohnt früh unterwegs. Wegen den Wolken und dem Regen war an Fotos kaum zu denken, es war schlicht noch zu dunkel. Auf dem Weg nach Mopani traf ich auf Hyänen und auf einen einzelnen Wildhund. Auf dem weiteren Weg nach Letaba sah ich viele Büffel und Elefanten. In Letaba machte ich die Frühstückspause. Von hier aus wollte ich den Park verlassen. Heute sollte Kathrin in Hoedspruit ankommen. Über das Phalaborwa Gate verliess ich den Park. Es war schon fast kalt. Die Temperatur war etwa zwanzig Grad tiefer, als die Tage zuvor. Ich war pünktlich in Hoedspruit und nützte die Zeit, um noch Lebensmittel einzukaufen. Dann fuhr ich zum Flugplatz. Jetzt wurde es stressig. Ich war voll überzeugt, dass ich zum Civil Airport musste. Als ich dort ankam war schnell klar: das war falsch. Jetzt musste ich das Navi neu programmieren. Ich musste zum Militärflugplatz. Kathrin war schon gelandet und ich war noch unterwegs. Zum Glück gibt es Natels und so konnte ich sie beruhigen. Aber peinlich war es schon, war ich beim falschen Flugplatz. Wir waren happy, von jetzt an gemeinsam unterwegs sein zu können. Wir fuhren nochmals nach Hoedspruit hinein. Wir mussten einen Stuhl kaufen, denn ich hate nur einen mit dabei. Das ging einfach und schnell. Wir machten uns auf zum Orpen Gate. Da checkten wir in den Kruger Park wieder ein. Die nächsten drei Nächte hatten wir in Satara. Auf dem Weg zum Camp kamen wir bei einer grossen Hyänengruppe vorbei. Wir nahmen aber den schnellsten Weg, denn Kathrin war logischerweise müde und wir mussten uns neu einrichten. Leider war das Wetter nicht so, dass wir lange draussen bleiben konnten.
Tag 8: Satara
Wir hatten eine gute Nacht. Das Wetter war immer noch schlecht. Wir waren froh für jede Stunde, die es nicht regnete. Wir nahmen die berühmte S100 und trafen tatsächlich auf ein Löwenrudel. Wir verweilten ein wenig, hatten aber dann Lust, nicht nur liegenden Löwen beim faulenzen zuzusehen. Wir nahmen noch die Sweni Route bis zur Muzandzeni Picnicsite, wo wir ein spätes Frühstück einnahmen. Dann fuhren wir zurück ins Camp. Am Nachmittag gingen wir nochmals auf die S100. Die Löwen waren immer noch da, einfach auf der anderen Seite der Strasse. Wir blieben nicht zu lange draussen. Es regnete gerade nicht und wir wollten die Regenpause nutzen, um unser Abendessen zuzubereiten. Als Camper war es bei diesem Wetter nur mittelprächtig. Doch alles lamentieren nützt nichts, also liessen wir es sein. Der Tag war nicht schlecht, schliesslich hatten wir Löwen gesehen.
Tag 9: Satara
Es nieselte schon am Morgen. Wir machten uns auf und fuhren von Satara in nördliche Richtung. Wir machten die Runde über die Timbavati Picnicsite. Die wirklich guten Tiersichtungen blieben aus. Doch es war schön, zu zweit unterwegs zu sein. Wie immer machten wir uns auf der Picnicsite ein leckeres Kaffee mit unserer Bialetti. Dann ging es zurück zum Camp. Wir verbrachten dort die Mittagszeit im Camp, als es gerade nicht regnete. Am Nachmittag fuhren wir in südliche Richtung. Bei der Sweni Brücke verursachte eine Löwin, die im Flussbett auf einer Sandbank lag, einen regelrechten Stau. Wir versuchten uns zu positionieren, doch es war schwierig. Wir gaben schliesslich auf. Die Löwin bewegte sich kaum und so war es utopisch, noch gute Fotos machen zu können. Wir gingen zurück ins Camp und kochten. Es begann wieder zu regnen und wir mussten unsere Spaghettis im Auto essen. Wir verzogen uns ins Dachzelt und schauten uns einen Film an.
Tag 10: Lower Sabie
Es hatte die ganze Nacht durch geregnet und auch am Morgen schüttete es. Wir krabbelten aus unserem Zelt und packten alles schnell zusammen. Wir verliessen den Zeltplatz, denn rund um uns wurde es schlammig. Wir fuhren jedoch noch nicht los. Wir parkierten unter einem Dach für die Gamedrivefahrzeuge. Da schalteten wir einen Film ein. Irgendwann fuhren wir dann trotzdem los. Es schüttete unverändert. Ausser pudelnassen Hyänen sahen wir nichts. Wir stoppten an der Tshokwane Picnicsite. Da konnten wir wenigstens unter ein Dach rennen. Wir kauften ein Capuccino. Es regnete weiter in strömen und die ersten Gravelroads wurden geschlossen. Wir fuhren weiter Richtung Lower Sabie. Eigentlich würde es hier einige schöne Aussichtspunkte geben, doch bei diesem Wetter war da nichts zu wollen. Wir sahen noch drei Nashörner, die vom Regen relativ unbeeinflusst daherstapften. Als wir in Lower Sabie ankamen, versuchten wir sofort, unseren gebuchten Campingplatz in ein Häuschen umtauschen zu können. Das gelang und so war wenigsten eine trockene Nacht gesichert. Am Nachmittag machten wir einen ersten Loop von Lower Sabie aus. Der war gut. Gleich ausserhalb des Tores kam uns ein Rudel Wildhunde entgegen. Der Regen und der Verkehr verhinderten gute Fotos. Dann trafen wir auf eine Leopardin, die im hohen Gras versuchte, ein Impala zu jagen. Ob die jagt erfolgreich war, sahen wir nicht. Es war aber der Aufsteller des Tages. In unserem Häuschen waren wir vom Regen geschützt und konnten unser Abendessen gemütlich unter dem Dach einnehmen.
Tag 11: Lower Sabie
Die Regenfront war nun vorüber. Wir hatten einen schönen morgen. Wir räumten unser Häuschen leer und fuhren los. Wir nahmen den Weg über die S28 Richtung Crocodile Bridge. Wir hatten einige schöne Sichtungen. So sahen wir einen Geparden, allerdings in weiter Distanz. Das Licht war aber sehr schön. Nach den vielen Regentagen war das sehr wohltuend. In Crocodile Bridge konnten wir gut frühstücken. Auf dem Rückweg sahen wir noch einen Löwen, doch die Distanz war riesig und so blieben wir nicht lange. Auf dem Campingplatz war es schwierig, einen guten Platz zu finden.Schliesslich platzierten wir uns unweit der Abolutionblocks. Da waren wir etwas abseits und hatten unsere Privatsphäre. Am Nachmittag machten wir nur eine kurze Runde. Wir hockten uns im Camp ins Mugg & Beans und tranken endlich ein Bierchen und schauten dem Treiben im Fluss zu. Wir genossen die Sonne und freuten uns auf einen gemütlichen Grillabend. Es waren jetzt dunkle Gewitterwolken aufgezogen. Wir machten unser Feuerchen an. Es kam wie es kommen musste: ein heftiges Gewitter zog über uns hinweg. Kathrin versuchte, im Dachzelt alles trocken zu halten, ich rettete draussen alles was ich konnte. Zum Glück war das Gewitter nur kurz. Das Feuer und die Glut war so gut, dass wir nach dem Gewitter weitermachen konnten, als wäre nichts gewesen.
Tag 12: Lower Sabie
Die Nacht war ruhig und es blieb trocken. Wir machten uns auf und fuhren wieder Richtung Crocodile Bridge. Das Licht war schön, die super Sichtungen blieben aber aus. Auf dem Rückweg sahen wir tatsächlich noch ein einzelnes Nashorn. Mit abgesägtem Horn sah es aber nicht sehr fotogen aus. Am Nachmittag machten wir eine Tour Richtung Skukuza. Auf der Gravelroad fuhren wir bis zur Brücke. Auf der Teerstrasse zurück nach Lower Sabie hatte es zwei Krügerstaus. Einmal wegen einer Löwin, einmal wegen einer Leopardin. Bei beiden Sichtungen war es ein riesen Chaos. Wir hatten keine Lust, uns da hineinzustürzen. Trotzdem konnten wir einen Blick auf beide Katzen erhaschen. Diesen Abend konnten wir ruhig einen Braai machen.
Tag 13: Skukuza
Der Morgen war wiederum schön. Die meisten Besucher machten sich auf Richtung Norden. Dies wohl, um die Leopardin von gestern Abend wieder zu finden. Ungeachtet dem nahmen wir die andere Richtung. Die Gegend zwischen Lower Sabie und Crocodile Bridge gefiel uns sehr, wir wollten das nochmals nutzen. Unweit von Lower Sabie trafen wir auf zwei Löwenmännchen. Die hatten am Abend zuvor oder in der Nacht ein Gnu gerissen. Der Kill lag unweit der Strasse. Eines der Löwenmännchen nagte an den Knochen herum. Es waren so früh am Morgen nur wenige Fahrzeuge hier und wir konnten sicher eine Stunde die Szenerie beobachten. Als immer mehr Fahrzeuge dazu stiessen, gaben wir die Poleposition auf und fuhren nach Crocodile Bridge, wo wir frühstückten. Als wir dort wieder losfuhren, kamen wir bei einer Gepardenfamilie vorbei. Ein Weibchen hatte drei Junge bis ins halbwüchsige Alter durchgebracht, was in Gegenden, wo es Löwen gibt, selten ist. Als wir wieder zu den beiden Löwenmännchen kamen, war hier mittlerweile ein riesiger Stau. Zum Glück war eine Gasse frei, so dass wir weiterfahren konnten. Nur wenig später gab es den nächsten Stau. Dieses mal wegen Geparden. Es gelang uns sogar, eine Lücke zu finden, wo wir eine anständige Sicht auf die drei Männchen hatten. In Richtung Skukuza gab es nochmals einen Stau. Hier war die Leopardin. Doch es gab keine Möglichkeit, einen Blick zu ergattern. So wurde es spät, bis wir in Skukuza ankamen. Wir richteten uns auf dem Camping ein, was gar nicht so einfach war. Der Camping war nicht so eine Augenweide und die guten Plätze waren besetzt. Wir blieben im Camp, der Gamedrive am Morgen war lange genug und wir hatten keine Lust auf Fahren mehr.
Tag 14: Skukuza
In der Nacht war die nächste Front aufgezogen. Schon am Morgen nieselte es. Wir starteten den Gamedrive mit einer Sichtung von Wildhunden. Wir sahen später mehrere Male Hyänen. Wir landeten in Afsaal, wo wir halbwegs im Trockenen frühstücken konnten. Es nieselte immer noch. So wollten wir nicht auf die Campsite fahren. Stattdessen entschieden wir uns, nach Pretoriuskop zu fahren und dort im Restaurant etwas essen zu gehen. Wenn sich das Wetter nicht bessern würde, würden wir in ein Häuschen wechseln. Auf dem Rückweg nieselte es immer noch. Wir hatten noch schöne Begegnungen mit jungen, neugierigen Hyänen. Wir machten noch den Umweg zum Lake Panic und dem Bird Hide. Es hörte und hörte nicht auf zu nieseln. Also gingen wir zur Reception, um unsere Buchung vom Camping in ein Häuschen umzuwandeln. Das ging problemlos. Doch jetzt begann es. Unsere Handies hatten sich ins Internet geloggt und unsere Inboxes waren voll mit Nachrichten, dass wir sofort heimkommen sollten. In Südafrika war die Omikron-Variante aufgetaucht und alle europäischen Länder kündigten an, ihre Flüge einzustellen. Jetzt war Abend und wir konnten von hieraus nicht viel unternehmen. Wir gingen zu unserem Häuschen. Wir hatten eine unruhige Zeit, denn wir waren voll im Ungewissen, was zu machen war.
Tag 15 + 16: Flucht nach Hause
Wir waren früh auf. Die Nacht war nicht gut. Wir packten alles zusammen und verliessen Skukuza. Wir fuhren ohne Halt zum Paul Kruger Gate und checkten aus. Auf schnellstem Weg fuhren wir Richtung Johannesburg. Von unterwegs aus organisierten wir in Johannesburg einen Termin für einen Covidtest. Wir steuerten auch gleich das Testzentrum an, wo wir pünktlich zu unserem Termin eintrafen. Da waren wir nicht die einzigen, denn ganz viele Europäer standen vor dem gleichen Problem und versuchten, nach Hause zu kommen. Nach dem Test fuhren wir zum Hotel. Wir wählten das Radisson Red. Hier trafen wir auf andere Schweizer, die es bis hierher geschafft hatten. Wir nahmen Kontakt mit Swiss auf. Die gute Nachricht war, dass die Flüge noch nicht ausgesetzt waren. Doch gab es keine freien Plätze. Wir mussten ruhig bleiben. Wir assen im Hotel, was gut war. Dann verzogen wir uns in unser Zimmer.
Am Morgen telefonierten wir mit Swiss. Jetzt waren jede Menge Sitzplätze frei für den Flug am Abend. Das war so, weil kein Land mehr zuliess, dass in einem fremden Land zwischengestoppt wird. Also wurden alle Deutschen und Österreicher, die über Zürich fliegen wollten, nicht ins Flugzeug gelassen. Wir buchten für diesen Flug. Jetzt musste nur das Testergebnis rechtzeitig und mit dem richtigen Resultat eintreffen. Wir waren so nervös wie noch selten. Am Mittag kamen die Resultate und die Ergebnisse waren gut. Jetzt konnten wir zu Bushlore gehen und das Auto abgeben. Es war Sonntag und ein Arbeiter musste extra für uns hinkommen. Er durfte dafür alle Essenssachen, die wir bei uns hatten, für sich behalten und das war nicht wenig. Wir liessen uns zum Flughafen bringen, denn wir dachten, je früher wir dort waren, umso besser. Unsere Annahme wurde bestätigt. Am Flughafen war ein riesiges Chaos. Wir Schweizer waren gut dran, denn mit Swiss hatten wir eine Fluggesellschaft, die noch flog und zwar direkt in unser Heimatland. British flog nicht mehr. Darum versuchten alle Briten, über Nairobi zu fliegen. Air Kenya machte das Geschäft ihres Lebens. Wir standen relativ weit vorne in der Schlange. Langsam ging es vorwärts und wir kamen gut durch alle Kontrollen. Im internationalen Bereich konnten wir uns frei bewegen und warteten auf den Flug. Der ging pünktlich. Wir hatten unsere Sitze ganz hinten. Da wurde eine Reihe frei gelassen für etwaige Mitflieger, die separiert werden müssten. Wir legten uns da hin. Wenigstens hatten wir so einen angenehmen Flug. In Zürich gelandet, mussten wir umgehend in die Quarantäne. Unsere lieben Nachbarn sorgten dafür dass wir nicht verhungerten. Wir überlebten alles und konnten nach einer Woche ganz normal wieder auf die Arbeit.